Viel mehr als nur ein Heim für Blinde

Schon Ende der 1950er Jahre, also in einer Zeit, wo Blinde noch kaum irgendwelche Förderung erfuhren und auch noch keine Rente erhielten, erkannte das Blindenapostolat, dass nur durch eine eigene Einrichtung den Betroffenen wirksam geholfen werden konnte.
Eine kleine Gruppe von selbst Betroffenen nahm sich zusammen mit ein paar sehenden Freunden der Sache an. Anfangs sollte es einfach ein Heim und ein Treffpunkt für alle Blinden und Sehbehinderten aus dem ganzen Land werden. Besonders sollte es aber ein Daheim für Blinde sein, die damals oft sehr isoliert waren und auch keine Beschäftigung oder Chance auf Umschulung oder Weiterbildung hatten. Zum Schwerpunkt der Heimtätigkeit haben sich seit der Eröffnung im Jahr 1980 dann immer wieder neue Aufgaben gesellt. Dazugekommen sind Dienste auf Landesebene wie die pädagogische Hausfrühförderung, Schulberatung, aber auch Rehabilitation, Mobilitätstraining und Hilfsmittelberatung. Ebenso ist das Blindenzentrum Treffpunkt und Begegnungsstätte, organisiert Freizeit- und Kulturangebote, aber auch Weiterbildung und Umschulung.
Verwaltet und geführt wird das Blindenzentrum vorwiegend von Blinden und Sehbehinderten selbst. Soweit es möglich ist, werden die Räumlichkeiten und das Schwimmbad auch von anderen Behinderten Organisationen und verschiedenen Vereinigungen genützt. Sehende können zudem über wertvolle Erfahrungen bei den wöchentlichen Angeboten im Dunkelrestaurant sowie im Rahmen der intensiven Sensibilisierungsarbeit in Form von Begegnungsstunden mit Schulklassen und Gruppen im Hause sowie landesweit in verschiedenen Einrichtungen sammeln. Damit ist das Blindenzentrum – noch viel mehr als erwartet – über die Grenzen hinaus zum Zentrum und Treffpunkt geworden.