Freiwilligenarbeit braucht Qualität
Gute Freiwilligenarbeit basiert auf Motivation und Qualität. Motivation kommt von innen, Qualität wird von außen kontrolliert und ist auch anhand verschiedener Faktoren messbar. Über die Qualität in der Freiwilligenarbeit nachzudenken, ist für jede Einrichtung eine gute Übung, um das eigene Tun und Wirken zu hinterfragen, und auch um sich über eigene Stärken und Schwächen klar zu werden.Der Dachverband arbeitet schon seit geraumer Zeit daran, Qualitätskriterien und -standards in der Freiwilligenarbeit weiterzuentwickeln. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit unserer vielen Mitgliedsorganisationen und auf der Basis ihrer praktischen Erfahrungen, um
- gemeinsame Kriterien zu finden und um die Qualitätsentwicklung in der Freiwilligenarbeit zu fördern
- Arbeitsinstrumente und Unterlagen zu entwickeln und zur Verfügung zu stellen
- Rückhalt und Garantien für die Koordinierung der Freiwilligenarbeit zu bieten
- Möglichkeiten der Weiterbildung und der Qualifizierung zu bieten
- gute Beispiele zu vergleichen und zu dokumentieren – schließlich muss das Rad nicht jedes Mal von neuem erfunden werden.
Anerkennung
In Südtirol wird enorm viel Freiwilligenarbeit geleistet. Menschen, die sich in einem Verein oder einer Organisation freiwillig engagieren, stellen ihre Zeit und ihre Arbeitskraft unentgeltlich zur Verfügung. Dies ist keineswegs selbstverständlich, aber von unschätzbarer Bedeutung.Dem Dachverband ist es ein Anliegen, dies sichtbar zu machen und den Beteiligten für ihr Engagement den verdienten Dank und Respekt entgegenzubringen.
Zum einen soll es von Seiten der Öffentlichen Hand eine Anerkennung geben, etwa durch Vergünstigungen oder Erleichterungen geben (bei Veranstaltungen, öffentlichem Transport, Eintritt zu öffentlichen Einrichtungen, Anrechnung von zusätzlichen Punkten bei öffentlichen Wettbewerben) und ebenso soll im Berufsleben das freiwillige Engagement angerechnet werden und aufscheinen in jedem Lebenslauf (curriculum).
Nachweis zum sozialen Ehrenamt: Ein Reisepass im Ehrenamt
Die Anerkennung ehrenamtlicher Arbeit ist dem Dachverband ein Anliegen. Ein Instrument dazu ist der „Nachweis zum sozialen Ehrenamt“, eine Art "Reisepass im Ehrenamt", wo die Erfahrungen der Freiwilligen dokumentiert und aufgezeichnet werden, ebenso wie die übernommenen Aufgaben, sowie die absolvierten Fort- und Weiterbildungen.
Der Nachweis dient dazu, erworbene Fähigkeiten und soziale Kompetenzen der Freiwilligen zu dokumentieren. Für junge Menschen ist es sehr nützlich, die Erfahrungen die im Ehrenamt gemacht wurden auch im Lebenslauf einzutragen, ebenso dient der Nachweis zur Anrechnung schulischer Bildungsguthaben. Für Erwachsene ist der Nachweis eine Bestätigung der geleisteten Freiwilligenarbeit.
Warum das wichtig ist? Sich freiwillig zu engagieren bedeutet, zum sozialen und wirtschaftlichen Gemeinwohl beizutragen. Dies sollte auch die entsprechende Anerkennung finden. In der Schule, im Beruf oder auch in der Gesellschaft gewinnen außerdem die so genannten sozialen Kompetenzen immer mehr an Bedeutung: Es sind Fähigkeiten wie gemeinsam im Team zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen, Lösungen für Probleme zu finden, Zuhören, Planen und Organisieren. All diese Fähigkeiten werden ganz besonders beim freiwilligen Engagement trainiert und erlernt.
Der Nachweis dient dazu, erworbene Fähigkeiten und soziale Kompetenzen der Freiwilligen zu dokumentieren. Für junge Menschen ist es sehr nützlich, die Erfahrungen die im Ehrenamt gemacht wurden auch im Lebenslauf einzutragen, ebenso dient der Nachweis zur Anrechnung schulischer Bildungsguthaben. Für Erwachsene ist der Nachweis eine Bestätigung der geleisteten Freiwilligenarbeit.
Warum das wichtig ist? Sich freiwillig zu engagieren bedeutet, zum sozialen und wirtschaftlichen Gemeinwohl beizutragen. Dies sollte auch die entsprechende Anerkennung finden. In der Schule, im Beruf oder auch in der Gesellschaft gewinnen außerdem die so genannten sozialen Kompetenzen immer mehr an Bedeutung: Es sind Fähigkeiten wie gemeinsam im Team zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen, Lösungen für Probleme zu finden, Zuhören, Planen und Organisieren. All diese Fähigkeiten werden ganz besonders beim freiwilligen Engagement trainiert und erlernt.
Schulische Bildungsguthaben
Es gibt unzählige Möglichkeiten für Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren sich freiwillig zu engagieren: ein Spaziergang mit Senioren, das Spielen mit Kindern, die Freizeit zusammen mit Jugendlichen mit Behinderung, mit Senioren oder mit Menschen, die unter psychischen Problemen leiden gestalten, im Flüchtlingscamp mithelfen, etc. Durch ihr freiwilliges Engagement können Jugendliche Erfahrungen sammeln und es ist für sie auch immer ein persönlicher Reifeprozess.
Die Vereine können Schüler/innen ihre geleistete freiwillige Arbeit auch formell dokumentieren und bestätigen, so können sie sich damit in der Schule Bildungsguthaben anrechnen zu lassen.
Hierzu dient das so genannte Raster schulischer Bildungsguthaben das die geleistete Arbeit und die erworbenen Sozialkompetenzen aufzeigen soll. Dieses Raster können die Schüler/innen dann der jeweiligen Schuldirektion zur Bewertung vorlegen
Die Vereine können Schüler/innen ihre geleistete freiwillige Arbeit auch formell dokumentieren und bestätigen, so können sie sich damit in der Schule Bildungsguthaben anrechnen zu lassen.
Hierzu dient das so genannte Raster schulischer Bildungsguthaben das die geleistete Arbeit und die erworbenen Sozialkompetenzen aufzeigen soll. Dieses Raster können die Schüler/innen dann der jeweiligen Schuldirektion zur Bewertung vorlegen
Ausbildung
Die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter/innen ist für jede Einrichtung unumgänglich. Dies gilt natürlich auch für die Freiwilligen und vielfach ist die Aus- und Weiterbildung auch eine Grundvoraussetzung, damit die Freiwilligen überhaupt im Verein mithelfen können. Zudem sollen sie stets auf dem Laufenden und auf dem neuesten Stand bleiben, dies gehört einfach dazu, auch um die qualitativen Standards einer Einrichtung zu halten und zu verbessern.Die Dienststelle für das soziale Ehrenamt bietet verschiedene Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung:
- zur Förderung von Kenntnissen und Kompetenzen
- zur Unterstützung der Freiwilligkeit und der Freiwilligen
- zur Aufwertung der Erfahrungen in der Freiwilligenarbeit
Angebote
Kurse und Workshops: Austausch von Erfahrungen, Entwicklung von gezielten Projekten
Vermittlung der technischen Instrumente: interaktive Methoden, Austausch und Vergleich von konkreten Erfahrungen, cooperative learning
Einige Beispiele von Weiterbildungsangeboten
Das Ehrenamt koordinieren - Planung, Entwicklung und Koordinierung im Ehrenamt
Wer hilft, wenn Fragen oder Probleme auftreten? Freiwillige benötigen immer eine konkrete und konstante Ansprechperson. Es braucht Freiwilligenbegleiter mit entsprechenden Kompetenzen, die die Freiwilligen in einer Organisation aufnehmen, sie begleiten und unterstützen.
Weiterbildung in 3-4 Modulen
Weiterbildung in 3-4 Modulen
People Raising - Neue Kräfte fürs Ehrenamt - Freiwillige sensibilisieren und richtig eingliedern
Anregungen und Strategien, um neue Freiwillige zu gewinnen; die Dynamik der zwischenmenschlichen Beziehungen; Umgang mit Konflikten; Talente und Fähigkeiten fördern sowie sie hervorheben
Weiterbildung in 3-4 Modulen
Weiterbildung in 3-4 Modulen
Projektarbeit Von der guten Idee zum konkreten Projekt
Es ist wichtig, gute Ideen zu haben; sie in geeigneter Form und mit den passenden Mitteln umzusetzen ist gleichermaßen nötig. Es gibt einige Tipps und Tricks, sowie bestimmte Arbeitstechniken und –instrumente damit dies besser gelingen kann. Nicht zuletzt geht es schließlich darum im Team zusammenzuarbeiten und bestimmte Projektphasen einzuhalten
Weiterbildung in 3-4 Modulen
Weiterbildung in 3-4 Modulen
Ausbildung: In die Zukunft blicken
Ideenwerkstatt über neue Herausforderungen für die Vereine: es geht in der Freiwilligenarbeit auch darum, die eigene Tätigkeit neu zu überdenken und sich zu erneuern, neue Beteiligungsformen mit Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren zu entwickeln, um den Generationswechsel zu garantieren und eine Kultur der Verantwortungsübernahme zu fördern.
1 Projekttag
1 Projekttag
Qualität durch Arbeit im Netz
Gerade soziale, gemeinnützige Organisationen stehen durch ihren besonderen Einsatz für und mit Menschen vor ganz besonderen Herausforderungen. Es geht ja darum, anderen Menschen zu helfen, ihnen zur Seite zu stehen und auf aktuelle Nöte zu reagieren.Dazu ist nicht nur der gute Wille entscheidend, sondern auch, dass das bestehende Netz an Institutionen, Hilfswerken und -organisationen möglichst gut zusammenarbeitet. Dabei müssen Hauptamtliche und Ehrenamtliche, ebenso wie im konkreten Einzelfall auch die Familie, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Nachbarn möglichst gut Hand in Hand zusammenwirken. Alles zum Wohle der Menschen in Nöten, zum Wohle der Gemeinschaft.
Volontariat und Netzwerkarbeit
Die vielfältigen und sich verändernden Einsatzgebiete für ehrenamtliches Engagement sind immer auch ein Gradmesser für den Wandel und für Neues, sie sind gewissermaßen ein Seismograf für gesellschaftliche Veränderungen.Zusammen im Netzwerk zu arbeiten, bedeutet für die Organisationen gleichzeitig auch sich abzustimmen, sich an anderen zu messen, aber auch an einem Strang zu ziehen.
Viele der im Dachverband zusammengeschlossenen Organisationen haben im Laufe der Jahre vielfältige Formen der Zusammenarbeit gepflegt (z.B. mit dem Seniorennetzwerk „Rete Anziani“ in Bozen) und zusammen mit dem Dachverband wurden verschiedene Initiativen entwickelt etwa die „Südtiroler Freiwilligen-Messe“ in Zusammenarbeit mit der Autonomen Provinz Bozen und der Caritas.
Die Dienststelle für das soziale Ehrenamt bietet privaten und öffentlichen Einrichtungen Unterstützung in der Phase der Projektierung solcher Aktivitäten.
Netzwerkpartner
Spricht man von Netzwerken spricht man auch von Zusammenarbeit dabei ist es logisch, dass sich im Laufe der Zeit bei allen Beteiligten Gemeinsamkeiten entwickeln.Auch der Dachverband stellt für sich genommen ein Netzwerk dar, mit über 50 angeschlossenen Mitgliedsorganisationen mit denen er zusammen daran arbeitet, das Ehrenamt weiterzuentwickeln und zu stärken. In besonderer Weise geht es dabei auch um die Koordinierung verschiedener Ansätze, Sichtweisen und darum einen gemeinsamen Nenner zu finden. Denn gemeinsam ist man stärker.
Einen Überblick gibt es unter dem Menüpunkt Netzwerk und Partner.
Freiwillige organisieren
Zusammen mit vielen Mitgliedsorganisationen hat die Dienststelle für das soziale Ehrenamt in den letzten Jahren besonderen Wert auf die organisatorische Weiterentwicklung der Freiwilligenarbeit gelegt, mit besonderem Fokus auf Professionalität. Die Koordination des Ehrenamtes hat hier eine zentrale Rolle. Sie stellt ein professionelles Instrumentarium dar, das die Zusammenarbeit der Einrichtung mit Freiwilligen fördert, weiterentwickelt, systematisiert und organisiert.Der Grund dafür ist ganz einfach: Ehrenamtliche Arbeit verdient eine gute Begleitung und die Freiwilligenorganisationen müssen (und können) den interessierten Freiwilligen gute Rahmenbedingungen bieten. Zum einen, um ihnen den Einstieg zu erleichtern und zum anderen, dafür zu sorgen, dass die Freiwilligen auch in der Organisation verbleiben.
Orientierungshilfe im Labyrinth der vielfältigen Möglichkeiten bietet unser Handbuch das viele Erfahrungen und praktische Beispiele, samt theoretischer Grundlagen zusammengefasst.
Die Freiwilligen-Koordinierung
Die Hauptaufgabe der Koordinierung besteht in der optimalen Organisation der Vereinsarbeit und dem bestmöglichsten Einsatz der Ressourcen, um ein gemeinsam festgelegtes Ziel zu erreichen. Wichtig ist auch den Austausch und die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen die ähnliche Zielsetzungen haben nicht zu vernachlässigen.
Koordinierung bedeutet:
Koordinierung bedeutet:
- Planung: Koordinierung verlangt klare Zielsetzungen bzw. eine klare und ganzheitliche Sicht über die Ist-Situation im Verein, sowie Methoden und Mittel zur Durchführung von Projekten.
- Verantwortung: notwendig ist auch die Evaluation der Qualität und die Wirksamkeit der Aktivitäten bzw. von Projekten, evtl. in Zusammenarbeit mit einer internen Arbeitsgruppe.
- Bewertung: Je nach Projektgröße, kann der Koordinator Änderungen oder Anpassungen veranlassen, sowie die Notwendigkeit von Information, Reflektion oder Überprüfung in Absprache mit dem Team abwägen und einplanen.
- Kommunikation: der/die Koordinator/in schreitet ein, um Freiwillige zu begleiten, Zweifel zu klären, Denkanstöße zu sammeln oder mögliche Krisensituationen oder Spannungen wieder abzubauen. Parallel dazu wird die Aktualisierung der gesamten Informationen gepflegt.
Aufnahme von neuen Freiwilligen
Schon in der ersten Phase der Aufnahme von neuen Freiwilligen ist die Definition von Vereinszielen, Einsatzbedingungen, Aktivitäten und Aufgaben sehr wichtig.
Angesichts der delikaten Aufgaben und Themen, mit denen sich viele Vereine befassen, stellt diese erste Informationsvermittlung eine absolut notwendige Grundausbildung dar.
Zur guten Organisation der Freiwilligen dienen folgende Phasen:
Angesichts der delikaten Aufgaben und Themen, mit denen sich viele Vereine befassen, stellt diese erste Informationsvermittlung eine absolut notwendige Grundausbildung dar.
Zur guten Organisation der Freiwilligen dienen folgende Phasen:
- Analyse des aktuellen Bedarfs und der Anforderungen im Verein
- Beschreibung der Aufgaben, Rolle und Verantwortlichkeit
- Rekrutierung und Auswahl der Freiwilligen
- Begleitung und Unterstützung
- Schulung
- Monitoring und Selbst-Evaluation
- Anerkennung.
Zusammenarbeit zwischen Freiwilligen und Hauptamtlichen
Das gemeinsame Arbeiten in der Gruppe bedarf einer intensiven Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Menschen, Methoden, Werten, Auffassungen sowie verschiedenen Vorstellungen, was sich wiederum in der Motivation, den Beziehungen und auch im Handeln widerspiegelt. Die Zusammenarbeit der Freiwilligen und der hauptberuflichen Mitarbeiter/innen spielt sich auf verschiedenen Ebenen ab, wobei auch Spannungen (Missverständnisse, Stress, Zweifel, usw.) entstehen können.
Messbare Faktoren einer guten Zusammenarbeit sind ein funktionierender Informationsaustausch sowie eine gemeinsam geteilte Motivation. Seitens der Freiwilligen besteht das Angebot einer zusätzlichen Hilfe an die Hauptamtlichen. Am besten klappt die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen bei genau definierten Projekten, beispielsweise bei Events oder Veranstaltungen mit klaren Zielen und Zeitvorgaben.
Messbare Faktoren einer guten Zusammenarbeit sind ein funktionierender Informationsaustausch sowie eine gemeinsam geteilte Motivation. Seitens der Freiwilligen besteht das Angebot einer zusätzlichen Hilfe an die Hauptamtlichen. Am besten klappt die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen bei genau definierten Projekten, beispielsweise bei Events oder Veranstaltungen mit klaren Zielen und Zeitvorgaben.
Arbeitsinstrumente
Zur qualitativen Weiterentwicklung der Freiwilligenarbeit stellt die Dienststelle für Freiwilligenarbeit verschiedene Unterlagen, Arbeitsinstrumente und Werkzeuge zur Verfügung, die der Aufwertung und Anerkennung des freiwilligen Engagements dienen. Diese Instrumente wurden in der Praxis erprobt und sind im Laufe der Zeit in Zusammenarbeit mit verschiedenen Freiwilligenorganisationen entstanden.- Das Freiwilligen-Programm
- Verhaltenskodex
- Abkommen zur Freiwilligentätigkeit
- Muster zur Projektstruktur
- Modell zur Anerkennung von Bildungsguthaben
- Nachweis zum Sozialen Ehrenamt