26.04.2024
„Ohne mich bist du nichts!“ - Nachlese zur Informationsveranstaltung "Narzisstischer Missbrauch"
Dachverband für Soziales und GesundheitSelbsthilfe
Am 23.04.2024 fand die Informationsveranstaltung zum Thema „Zwischen Charme und Manipulation – Fachgespräch zu narzisstischem Missbrauch“ statt, die der Dachverband für Soziales und Gesundheit organisiert hat. Das Interesse war groß.
Die Dienststelle für Selbsthilfegruppen des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit hat aufgrund der großen Betroffenheit in der Bevölkerung einen Informationsabend zum Thema “narzisstischer Missbrauch” organisiert. Ziel dieses Abends war es, die Entstehung einer Selbsthilfegruppe anzuregen. Die beiden Referentinnen, Frau Dipl. Päd. Renate Apollonia Mitterer und Frau Dr. Christine Merzeder, beide ehemals selbst betroffen, schilderten eindrücklich ihre Erfahrungen. Beide sind Gruppensprecherinnen von Selbsthilfegruppen in Österreich zu diesem Thema.
In diesen Selbsthilfegruppen werden Teilnehmerinnen und Teilnehmer beispielsweise von ihren Partnern mit Sätzen wie “Ohne mich bist du nichts”, “Ich habe den Tachometer kontrolliert, da fehlen 700 Meter. Wo warst du?!” oder “Wenn ich mit dir fertig bin, bist du reif für die Klapsmühle” angegriffen. Solche Aussagen sind typische Warnsignale, die von Frau Dr. Merzeder im Rahmen des Narzissmusradars vorgestellt wurden. Dieses Instrument hilft dabei zu erkennen, ob man sich möglicherweise in einer narzisstischen Beziehung befindet. Es bietet die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit Fachkräften die persönliche Situation zu beschreiben und zu dokumentieren.
Der Psychoanalytiker Univ. Prof. Dr. Josef Christian Aigner beleuchtete die Hintergründe der narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Der Grundstein dafür wird bereits in der Kindheit und weiter in der Sozialisation gelegt. Unter falschen Bedingungen kann sich eine Persönlichkeit entwickeln, die ähnlich einem zunehmend aufgeblasenen Luftballon eine so dünne Haut hat, dass sie regelrecht wegen jeder Kleinigkeit platzt – mit möglicherweise gefährlichen Folgen für ihr Umfeld.
Das Phänomen des narzisstischen Missbrauchs ist weit verbreitet, wie Dr. Stefan Eikemann, Psychotherapeut und Direktor der Familienberatungsstellen fabe, bestätigte. Er betonte, dass beide Geschlechter betroffen sein können. Besonders leiden die Kinder darunter, weswegen Fachkräfte sehr aufmerksam sein müssen, ob in der Familie narzisstisch geprägte Formen der Gewalt vorzufinden sind.
Einen Einblick in die Arbeit eines Rechtsanwalts mit Klientinnen und Klienten, die von narzisstischem Missbrauch betroffen sind, gab der Rechtsanwalt Dr. Jochen Raffl. Im italienischen Gesetz gebe es Möglichkeiten, diese Form der psychischen Gewalt zu ahnden. Eine korrekte Beweisführung unter dem Aspekt der Objektivierbarkeit sei jedoch eine grundlegende Voraussetzung für erfolgreiche juristische Interventionen.
Ziel der Veranstaltung war es, Betroffene für das Thema zu sensibilisieren und die Teilnahme an Selbsthilfegruppen anzuregen, in denen man sich austauschen und gegenseitig unterstützen kann. Bei Interesse und für weitere Informationen zum Thema der Selbsthilfe wenden Sie sich bitte an die Dienststelle für Selbsthilfegruppen per E-Mail an selbsthilfe@dsg.bz.it bzw. telefonisch an 0471/1888110.
Die Dienststelle für Selbsthilfegruppen des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit hat aufgrund der großen Betroffenheit in der Bevölkerung einen Informationsabend zum Thema “narzisstischer Missbrauch” organisiert. Ziel dieses Abends war es, die Entstehung einer Selbsthilfegruppe anzuregen. Die beiden Referentinnen, Frau Dipl. Päd. Renate Apollonia Mitterer und Frau Dr. Christine Merzeder, beide ehemals selbst betroffen, schilderten eindrücklich ihre Erfahrungen. Beide sind Gruppensprecherinnen von Selbsthilfegruppen in Österreich zu diesem Thema.
In diesen Selbsthilfegruppen werden Teilnehmerinnen und Teilnehmer beispielsweise von ihren Partnern mit Sätzen wie “Ohne mich bist du nichts”, “Ich habe den Tachometer kontrolliert, da fehlen 700 Meter. Wo warst du?!” oder “Wenn ich mit dir fertig bin, bist du reif für die Klapsmühle” angegriffen. Solche Aussagen sind typische Warnsignale, die von Frau Dr. Merzeder im Rahmen des Narzissmusradars vorgestellt wurden. Dieses Instrument hilft dabei zu erkennen, ob man sich möglicherweise in einer narzisstischen Beziehung befindet. Es bietet die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit Fachkräften die persönliche Situation zu beschreiben und zu dokumentieren.
Der Psychoanalytiker Univ. Prof. Dr. Josef Christian Aigner beleuchtete die Hintergründe der narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Der Grundstein dafür wird bereits in der Kindheit und weiter in der Sozialisation gelegt. Unter falschen Bedingungen kann sich eine Persönlichkeit entwickeln, die ähnlich einem zunehmend aufgeblasenen Luftballon eine so dünne Haut hat, dass sie regelrecht wegen jeder Kleinigkeit platzt – mit möglicherweise gefährlichen Folgen für ihr Umfeld.
Das Phänomen des narzisstischen Missbrauchs ist weit verbreitet, wie Dr. Stefan Eikemann, Psychotherapeut und Direktor der Familienberatungsstellen fabe, bestätigte. Er betonte, dass beide Geschlechter betroffen sein können. Besonders leiden die Kinder darunter, weswegen Fachkräfte sehr aufmerksam sein müssen, ob in der Familie narzisstisch geprägte Formen der Gewalt vorzufinden sind.
Einen Einblick in die Arbeit eines Rechtsanwalts mit Klientinnen und Klienten, die von narzisstischem Missbrauch betroffen sind, gab der Rechtsanwalt Dr. Jochen Raffl. Im italienischen Gesetz gebe es Möglichkeiten, diese Form der psychischen Gewalt zu ahnden. Eine korrekte Beweisführung unter dem Aspekt der Objektivierbarkeit sei jedoch eine grundlegende Voraussetzung für erfolgreiche juristische Interventionen.
Ziel der Veranstaltung war es, Betroffene für das Thema zu sensibilisieren und die Teilnahme an Selbsthilfegruppen anzuregen, in denen man sich austauschen und gegenseitig unterstützen kann. Bei Interesse und für weitere Informationen zum Thema der Selbsthilfe wenden Sie sich bitte an die Dienststelle für Selbsthilfegruppen per E-Mail an selbsthilfe@dsg.bz.it bzw. telefonisch an 0471/1888110.
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